Strahlend
wie
ein schöner Traum
steht vor uns der Weihnachtsbaum.
Seht nur,
wie sich gold'nes Licht
auf den zarten Kugeln bricht !
Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
ein milder Stern herniederlacht.
Vom Tannenwalde steigen Düfte
und hauchen durch die Winterlüfte
und kerzenhelle wird die Nacht.
Mir ist das Herz so froh erschrocken,
das ist die liebe Weihnachtszeit!
Ich höre fernher
Kirchenglocken
mich lieblich heimatlich verlocken
in märchenstille Herrlichkeit.
Ein frommer Zauber hält mich wieder,
anbetend, staunend muß ich stehn;
es sinkt auf meine Augenlider
ein goldner Kindertraum hernieder.
Ich fühl's, ein Wunder ist geschehn.
Aktion
"Lebendiger Adventskalender" am 15. Dezember 2019
Weihnachten
in Frankreich
LA MESSE
DE MINUIT
au Mont Saint Michel (1966/67)
Diese Mitternachtsmesse war damals etwas ganz Besonderes; denn
sie wurde via Eurovision in mehrere europäische Länder
übertragen.
Die Übertragung des feierlichen Gottesdienstes vom Mont
Saint Michel
an der Atlantikküste erforderte einen hohen technischen
Aufwand.
Zum Ansehen des
Videos auf das Foto des Mont Saint Michel - Turms klicken !
Weihnachten
in Italien
Hier klicken!
Dieser am Silvestertag
überall in Deutschland zu hörende Wunsch wird sprachgeschichtlich
auf zwei verschiedene Weisen gedeutet. Eine Meinung ist die, dass
die Phrase auf das eingedeutschte hebräische Rosch ha-Schana
( = Kopf bzw. Anfang des Jahres) zurückgeht, die andere Meinung
ist die, nach der der Wunsch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
erstmals auftaucht, und zwar in der Bedeutung einer kleinen Reise,
wobei damit ein sanftes Rutschen im Sinne von "gleiten"
gemeint war, das sich zunächst auf eine Fahrt mit dem Schlitten
bezogen haben soll. Der Übergang vom alten ins neue Jahr sollte
demnach so mühelos erfolgen wie das Gleiten auf einem Schlitten.
Der 31. Dezember als Altjahrestag trägt den Namen Silvester
(nur als Vorname auch Sylvester) in Erinnerung an den Todestag von
Papst Silvester I. (+ 31. 12. 335). Die Assoziation mit dem
Jahresende steht im Zusammenhang mit der gregorianischen Kalenderreform
durch Papst Gregor XIII. im Jahr 1582, die den julianischen
Kalender ablöste und nach der der letzte Tag des Jahres vom
24. auf den 31. Dezember verlegt wurde. Silvester war Zeitgenosse
von Kaiser Konstantin I., der auch als Konstantin der Große
in die Geschichte einging. Im Jahr 313 führte er im ganzen
Imperium Romanum die Religionsfreiheit ein, wobei er das Christentum
privilegierte. Bis zur Einführung der Religionsfreiheit mussten
sich die ersten Christen bekanntlich in den Katakomben Roms heimlich
versammeln. Silvester wurde in den Priscilla-Katakomben an der Via
Salaria beigesetzt. Seine Reliquien wurden jedoch im 8. Jahrhundert
in die römische Kirche San Silvestro in Capite überführt.
Kleeblatt
Fliegenpilz
Hufeisen
Glücksbringer
zum neuen Jahr
Diese Glückssymbole
sind zwar auch heute noch gebräuchlich, der (Aber-)Glaube an
ihre Kraft ist natürlich schon vor langer Zeit verloren gegangen.
Das vierblättrige Kleeblatt war deshalb etwas Besonderes, weil
es in der freien Natur so selten vorkommt. Der Legende nach soll
Eva bei der Vertreibung aus dem Paradies ein solches Blatt mitgenommen
haben. Wer also ein solches Blatt findet, dem wird der Überlieferung
nach ein Stück vom Paradies zuteil. Es weist übrigens
von der Form her auch eine Ähnlichkeit zum griechischen Kreuz
mit vier gleich langen Seiten auf.
Schon seitdem die alten Griechen das Beschlagen der Pferde vornahmen,
gilt das Hufeisen als Glücksbringer. Um zu verhindern, dass
das Glück unten herausfällt, muss das Hufeisen mit der
Öffnung nach oben aufgehängt werden. Weil es die Form
eines C hat, kann es auch als Abkürzung für das Wort Christus
gelten.
Der giftige rote Fliegenpilz als Glücksbringer (
Glückspilz) entstammt dem Hexenglauben der nordischen Sagenwelt.
Unter einem Glückspilz versteht man einen Emporkömmling,
der wie ein Pilz aus dem Nichts aufschießt.
Versucht man,
den Begriff "Glück" zu definieren, so kann man
sagen, dass es sich dabei um ein zufälliges, überraschendes
Zusammentreffen günstiger Umstände handelt. Das Streben
nach Glück ist so alt wie die Menschheit selbst. Schon der
altgriechische Universalgelehrte Aristoteles behauptete: "Alle
Menschen möchten glücklich sein".
Was unter
Glück zu verstehen ist, ist von Mensch zu Mensch verschieden
und sehr facettenreich. Sind Schönheit, Reichtum oder Intelligenz
das wahre Glück? Für den einen ist der hohe Lottogewinn
oder das Erreichen einer Spitzenposition das große Glück,
für den anderen bedeutet vielleicht eine überstandene
schwere Krankheit oder wiedererlangte Gehfähigkeit oder Schmerzfreiheit
Glück. Nicht zu vergessen sind die gegenteiligen Wörter
"Unglück" und "verunglücken". Fast
jedem bekannt ist der Begriff "Glückshormone",
von denen es sechs an der Zahl in unserem Körper gibt. Für
unser Glücksempfinden ist das Dopamin (
Doping) der entscheidende Botenstoff. [Von Botenstoff spricht
man ja auch im Zusammemnhang mit der Corona-Impfung. Hier gibt
es die mRNA, also die messenger RNA.]
Selbst in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung
von 1776 wird das Glück als Menschenrecht angesprochen: pursuit
of happiness.
Zitat des
Psychoanalytikers Sigmund Freud:
"Glück ist dann anzunehmen, wenn das Schicksal nicht
alle seine Drohungen gleich verwirklicht."
Bibel-Zitat aus Prediger 7, 14 (AT):
Wenn es dir gut geht, dann freu dich über dein Glück,
und wenn es dir schlecht geht, dann bedenke: Gott schickt dir
beides, und du weißt nie, was die Zukunft bringen wird.
Ein altes Sprichwort:
Willst du
glücklich sein im Leben,
trage bei zu andrer Glück;
denn die Freude, die wir geben,
kehrt ins eig'ne Herz zurück.
Das Glück von Gottes Nähe
Bei allem, was die Bibel ist, eine Anleitung zum Glücklichsein
scheint sie nicht zu sein. Der Unterschied zur gängigen Ratgeberliteratur
liegt auf der Hand. Während ich da oft gar nicht mal so schlechte
Tipps finde, wie das Glück zu erreichen ist oder zumindest
ein Stück davon auch für mich Wirklichkeit werden kann,
tun sich die beiden Testamente schwer, das Wort Glück überhaupt
zu verwenden. Und doch finden sich an einer Stelle der Bibel Sätze,
die wie kaum ein anderer Text davon sprechen, wer glücklich
zu nennen ist. Das sind die "Seligpreisungen" am Anfang
der Bergpredigt Jesu.
Jesus
lehrte sie und sprach:
Glücklich sind, die arm im Geist sind; denn ihnen gehört
das Himmelreich.
Glücklich sind, die trauern; denn sie sollen getröstet
werden.
Glücklich die Sanftmütigen; denn sie werden die Erde
besitzen.
Glücklich, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;
denn sie werden satt werden.
Glücklich sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit
erfahren.
Vergleiche Jahreslosung 2021
Glücklich die im Herzen Reinen; denn sie werden Gott schauen.
Glücklich sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes
Kinder heißen.
Glücklich, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihnen gehört das Himmelreich.
Aus
dem Matthäusevangelium (Kapitel 5)
Die "Glücklichpreisungen",
wie sie auch genannt werden, gehören zum Kern der Botschaft
des Jesus von Nazareth. Allerdings klingen sie so befremdlich,
ja geradezu verrückt in unseren Ohren, dass sie nicht sehr
populär sind. Wer wird da als glücklich aufgezählt?
Die Einfältigen, die Naiven, die Leidenden, die Schwachen,
die Verfolgten - diese in unseren Augen ausgesprochen unglücklichen
und vom Leben benachteiligten Menschen nennt Jesus glücklich.
Die Sätze stehen quer zu allen gängigen Vorstellungen
damals wie heute. Schon zu Jesu Zeiten hielt man für glücklich
und von Gott gesegnet, wer Erfolg, Gesundheit und Wohlstand auf
seiner Seite hatte. Und dass das Glück die Tüchtigen
belohnt, davon redet der Volksmund heute noch.
Zynischer
Jesus?
Wenn Jesus
den Trauernden und Mühseligen zuruft, dass sie doch glücklich,
ja glückselig sind, und wenn er ihnen Himmel und Erde zuspricht,
dann klingt das geradezu zynisch. Erst wer sich die Zeit für
einen zweiten Blick auf diese einigermaßen absurden Glücklichpreisungen
der Bergpredigt nimmt, kann feststellen, dass in Jesu Augen das
Glück nicht einfach darin liegt zu trauern oder verfolgt
zu werden. Das Glück erfährst du , wenn du getröstet
wirst und Barmherzigkeit erfährst. Jesus nennt die glücklich,
die sich als Gottes Tochter oder Sohn sehen und sich bei ihm zu
Hause zu fühlen. Das Glück liegt für Jesus nicht
darin, irgendetwas an sich zu raffen und als Auszeichnung sozusagen
auf dem eigenen Habenkonto festhalten zu wollen. Glück und
Seligkeit erfahren vielmehr die Menschen, die Gott spüren
und seine Gnade, seinen Trost, seine Gerechtigkeit bereits erfahren
können.
Glücklicher
Jesus
Ich glaube,
dass genau darum Jesus von Nazareth selber glücklich war,
der "glücklichste Mensch, der je gelebt hat" (Dorothee
Sölle). Er hatte Gott so nahe bei sich, ja in sich, dass
er an nichts anderem festhalten musste, weder an Besitz, noch
an seiner Herkunft, noch nicht mal an seinem Leben. Jesus war
so selbst-los, dass nur die wenigsten darin ein gelingendes, glückliches
Leben sehen konnten. Und doch war es genau dies.
Denn unter
Glück versteht die Bibel offensichtlich etwas anderes als
die Abwesenheit von Leiden, Trauer und Armut. Von Glück spricht
das Evangelium, wenn Gottes Nähe erlebt wird. Und dafür
sind Menschen gerade dann am empfindsamsten, wenn sie barmherzig
sind und gewaltlos, wenn sie sich ohne alle weiteren Absichten
nach Gott und seiner Gerechtigkeit sehnen.
Text
von Pfarrer Helwig Wegner-Nord in "echt" 4 / 2004
Helwig Wegner-Nord
leitete das Medienhaus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
in Frankfurt am Main. Er ist Rundfunkautor und gehörte zum
"Wort zum Sonntag"-Team der ARD.