Credo

in unum Deum...

et in unum Dominum Jesum Christum


 

In dem linken Kreis sieht man eine unvollendete Pyramide, über der das allsehende Auge Gottes in einem Dreieck ( > Hinweis auf die Trinität) mit Strahlenkranz* als fortführendem Element des Pyramidenstumpfes zu schweben scheint.
Im oberen Halbkreis steht oberhalb des Auges "ANNUIT COEPTIS" ( > 13 Buchstaben; lat.: Er [Gott] war den Anfängen gnädig.) Im Halbkreis unterhalb der Pyramide befindet sich eine Schriftrolle mit dem Spruch "NOVUS ORDO SECLORUM" (lat.: Neue Ordnung der Zeitalter). Mit diesem Motto sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass mit der Unabhängigkeitserklärung ein neues Zeitalter begonnen hat, verbunden mit dem Wunsch, dass Gott dem Neubeginn und der Verfassung seinen Segen gibt.
Die Pyramide hat 13 Stufen, die die Verfassung symbolisieren. Auf dem Fundament der aus Ziegelsteinen gemauerten Pyramide sieht man die Jahreszahl MDCCLXXVI (1776).
Unterhalb des Kreises mit der Pyramide steht "THE GREAT SEAL", unterhalb des Kreises mit dem Adler "OF THE UNITED STATES".

*Das Trinitätsdreieck ist ein altes christliches Symbol, das aber auch bei den Freimaurern Anwendung findet.
Rechts in dem Kreis ist ein nach rechts blickender Weißkopf-Seeadler (bald eagle) zu sehen. Er ist das Wappentier der USA. In seinem Schnabel trägt er ein Band mit der Aufschrift "E PLURIBUS UNUM" (13 Buchstaben; lat.: aus vielen eines), daher Vereinigte Staaten.. In seinen Fängen hält der Adler auf seiner rechten Seite einen Olivenzweig mit 13 Blättern und 13 Oliven als Symbol für Friedensbereitschaft, auf der linken ein Bündel von 13 Pfeilen zum Zeichen der Kampfbereitschaft. Die 13 fünfzackigen weißen Sterne auf blauem Hintergrund über dem Kopf des Adlers stehen für die 13 Gründungsstaaten, die 1776 in Philadelphia ihre Unabhängigkeit von Großbritannien erklärten.
Die Unabhängigkeitserklärung begründete die allgemeinen Menschenrechte theologisch aus dem biblischen Schöpfungsglauben: „Alle Menschen sind gleich geschaffen“ und „der Schöpfer hat ihnen bestimmte unveräußerliche Rechte verliehen“, zu denen „Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören“. Im letzten Teil der Erklärung rufen die Unterzeichner „den höchsten Richter der Welt [Gott] für die Rechtschaffenheit ihrer Absichten“an, um die Redlichkeit ihrer Gesinnung zu bekräftigen:
Auszug aus dem letzten Satz der Erklärung:
... Erklärung, mit einem festen Vertrauen auf den Schutz der göttlichen Vorsehung, ...


IN GOD WE TRUST - Wir vertrauen auf Gott,
kann man schon seit vielen Jahrzehnten auf dem Ein-Dollar-Schein lesen.
Die ersten Dollar-Banknoten aus Papier wurden in den Jahren 1861/1862 in Umlauf gebracht.
Vertrauen wir noch auf Gott?

Die wenigen Gottesdienstbesucher sind fast alle jenseits der 60, die meisten davon im Rentenalter. Früher musste man sich rechtfertigen, wenn man einmal nicht zur Kirche ging, heute ist es umgekehrt. Wer sich zum Glauben bekennt, läuft Gefahr als realitätsfremd und naiv angesehen zu werden. Albert Schweitzer äußerte sich da ganz anders: "Jede tiefe Religiosität wird denkend, jedes wahrhaft tiefe Denken wird religiös." Denken und Religion sind danach nicht unvereinbar.
Für viele Menschen sind Glaube und Wissen(schaft) unvereinbar. Ein kirchlicher Journalist brachte dazu kürzlich im Fernsehen einen treffenden Vergleich: Wir glauben im alltäglichen Leben an Vieles ohne es wirklich zu wissen: Wir fahren mit dem Auto zum Einkauf in die Stadt oder in den Urlaub und glauben, dass wir gesund zurückkehren, wissen tun wir es nicht. Wir glauben und hoffen, dass wir noch lange leben werden, aber wir wissen es nicht. Wir glauben und hoffen, dass die Operation erfolgreich ist, aber wir wissen es nicht. Wir glauben und hoffen, dass wir eine Prüfung bestehen werden, aber... Die Liste der Beispiele ließe sich bis ins Unendliche fortführen. So ist es auch mit dem Glauben an Gott. Sollten wir deshalb nicht an ihn glauben und ihm vertrauen, auch wenn er für uns im Hier und Jetzt unsichtbar ist?

Die Kirche will nicht anachronistisch sein. Schon seit einiger Zeit richtet leider auch sie sich nach dem Zeitgeist. Wie etwa im schulischen Bereich (PISA) werden Studien in Auftrag gegeben. Eine Studie zu erfolgreicher Konfirmandenarbeit hat ergeben, dass es vorteilhaft wäre, die Jugendlichen mehr einzubinden, was doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Welch große Studien-Erkenntnis! Es fragt sich aber nur, auf welche Art und Weise man sie einbindet und fasziniert. Die Kirche vollzieht derzeit das, was profane Marketing-Experten ihr empfehlen. Und dazu gehören heute "Events" jeglicher Art, um es modern auszudrücken. In Oberhausen hat man 2002 ein Kirchenschiff in einen Skate-Park verwandelt und der Jugendpfarrer hielt seine Predigt unter dem Motto "halfpipe to heaven" von einer Mini-Rampe statt von der Kanzel. Man illuminiert die Innenräume von Kirchen und begeistert die Besucher durch Lichteffekte. Man töpfert, sorgt für leibliches Wohl, spielt kurze Theaterstücke ("Anspiele") oder bietet sonstige Performances, preist orgelfreie Gottesdienste (ohne die altmodischen Choräle) an und dergleichen mehr. Es ist heute gerade in Pfarrerskreisen üblich, die Konfirmanden -analog den Azubis- als Konfis zu bezeichnen. Seit einiger Zeit gibt es "Konfi-Cups" und "Konfi-Castles". Schon diese sprachliche Komponente, diese Abkürzung ist "trendy". Aber wird sie der Wortbedeutung gerecht? Das Wort "Konfirmand" stammt aus dem Lateinischen, "confirmandus" von "confirmare" = befestigen, bestärken, also zu festem Glauben verhelfen. In der katholischen Kirche gibt es analog dazu die Firmung und den Firmling. Bei den Katholiken wurde kürzlich als Pendant ein Arbeitskreis für Ministrantenarbeit mit "Mini-AK" bezeichnet.
In die "normalen" Gottesdienste, wo Bibeltexte auf herkömmliche Art im Mittelpunkt stehen, strömen aber die Menschen trotz all dieser (vergeblichen) Bemühungen noch lange nicht in großen Scharen. Denn die Veranstaltungen werden mehr oder weniger als eines der vielen Freizeitangebote angesehen. Mögen Events scheinbar für Kirche interessiert machen, eine dauerhafte Bindung an diese bringen sie nicht. Kirchliche Beatschuppen und Beatgottesdienste der 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts oder in späterer Zeit kirchlicherseits eingerichtete Internetcafés vermochten dies auch nicht. Die Teilnahme junger Menschen an kirchlicher Jugendarbeit ist nicht zwingend als Religiosität zu werten. Um ernst genommen zu werden, muss sich die Kirche von Oberflächlichkeiten fernhalten und darf nicht irgendwelchen Trends nachlaufen. Sie hat schließlich eine tiefgründige Botschaft zu vermitteln und sollte nicht zu sehr den Erlebnishunger stillen. Neben der Verkündigung des Evangeliums sollte vornehmlich die Seelsorge im wahrsten Sinne des Wortes stehen.

P.S.:

Schon die im Jahr 2002 durchgeführte Shell-Jugendstudie hat beim Thema "Glauben" ergeben, dass im Bezug auf Werte die Familie die Rolle der Kirche übernommen hat und der Glaube auf der Werteskala einen Platz ganz weit unten hat. Bei den sich zum Islam bekennenden Jugendlichen ist die Glaubensbindung wesentlich stärker.

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Präses Manfred Kock am Reformationstag 2002 in Wittenberg, wo er alle Christen zur Zusammenarbeit gegen die zunehmende Verweltlichung der Gesellschaft aufrief:
"Wir haben heute eine gemeinsame Front gegen diejenigen,
die gar nichts glauben oder nur an sich selber."

 

Epheser 1, 16 - 17

Paulus schreibt: Ich gedenke euer in meinem Gebet, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus euch gebe den Geist der Weisheit und der Offenbarung, ihn zu erkennen.