Sie
hören das Glockengeläut der Cramberger Kirche.
Cramberg - Habenscheid und
die Schaumburg
Das Pfarramt
in Cramberg ist zunächst zuständig für die evangelischen
Christen von Cramberg selbst und von Balduinstein. Der ortsansässige
Pfarrer betreut jedoch das Kirchspiel Habenscheid
mit, zu dem die Dörfer Wasenbach, Biebrich, Steinsberg und die
kleine Ansiedlung Bärbach sowie die Schaumburg gehören.
Während die Gottesdienste früher in der Feldkirche von Habenscheid
stattfanden, werden sie heute in der 1910 in Wasenbach errichteten
Kirche gehalten. In Habenscheid und in der Schaumburg finden keine
regelmäßigen Gottesdienste mehr statt. Sowohl die Habenscheider
Kirche als auch die Kapelle der Schaumburg werden aber wegen ihres
besonderen Ambientes immer wieder gern für Trauungen in Anspruch
genommen. Zu Pfingsten findet in Habenscheid ein feierlicher Gottesdienst
statt und an Heiligabend wird in der wegen fehlenden Stromanschlusses
mit vielen Kerzen festlich illuminierten Kirche ein Mitternachtsgottesdienst
angeboten.
Ev.
Kirche Cramberg
Beim Klick
auf das Turmkreuz erscheint dieses in vergrößerter Ansicht.
Wenn
Sie weitere aufschlussreiche Fotos (Glocken, Innenraum der
Kirche und mehr) sehen
sowie einen interessanten historischen
Text zu den Glocken im Schaumburger Land lesen möchten,
klicken Sie bitte auf die weiße
Kirchentür im obigen Foto!
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SWR-Beitrag "Hierzuland" über die "Hauptstraße
in Cramberg"
Den Film ggf. erst
dann starten, wenn das Glockengeläut nach 44 Sekunden beendet
ist.
Auf der folgenden
Karte von Google sehen Sie gut die Cramberger Lahnschleife,
jenen riesigen Bogen, den die Lahn um den Berg, auf dem Cram"berg"
liegt, umfließen muss. |
Teil des Cramberger Lahnbogens vom Gabelstein aus gesehen
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Cramberg
hieß früher (1445) Cramburgk, also "Burg an
der Lahnkrümmung". Die letzten Reste der Burg sind
aber um das Jahr 1900 verschwunden. Da C. hoch oben über
dem Lahntal liegt, trifft auch der Name Cramberg zu.
Die Lahntalbahn kürzt den Bogen, den die Lahn zwischen
Balduinstein und Laurenburg macht, durch einen 772 m langen
Tunnel ab. Durch den Berg führt außerdem ein Stollen,
an dessen Ende das Wasser etwa 10 m tief auf die Turbinen
des Cramberger Kraftwerks fällt. [Krampe = ein U-förmig
gebogener Metallhaken]
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Naturschutzgebiet
Gabelstein - Hölloch (Höllenloch) bei Cramberg
Gabelstein mit Schutzhütte
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Schutzhütte von unten gesehen
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Schutzhütte von oben gesehen
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Cramberg
(am oberen Bildrand) von der Schutzhütte her
Der
weiße Pfeil markiert die Stelle, an der die unten zu
sehende Radwegbrücke über die Lahn führt.
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Wenn Sie am oberen
Bildrand des Fotos die Cramberger Kirche entdeckt haben und
mit der Maus drüberfahren, erfolgt ein Hinweis auf die
erfolgreiche Suche. Viel Erfolg! |
Zweite
(untere) Radwegbrücke über die Lahn bei Cramberg
in idyllischer Landschaft
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Brücke über den Hellbach im Höllenloch
mit steilem Pfad hoch nach Steinsberg
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Blick
von unten kommend auf Steinsberg
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Das
Steinsberger Rathaus im Fokus
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Die
Schaumburg
Die
märchenhaft anmutende Schaumburg in Herbststimmung
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Foto:
Dr. Herbert Lammert
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Der
Schlosshof mit Blick auf das Eingangsportal
Links und rechts vom Eingang zwei Herolde als
Bronze-Standbilder
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Links
vom rechts befindlichen Herold das Standesamt-Schild
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An
der Mauer des 42 m hohen Hauptturms
das von dem Bildhauer Mengenbach geschaffene Standbild des Reichsgrafen
Peter Melander von Holzappel
(vom Schlosshof her gesehen)
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Peter
Melander wurde am 8. Februar 1589 als Peter Eppelmann in
Niederhadamar geboren. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1592
zog er zu seinem Onkel Johann, der seinen Namen ins Griechische
übersetzte. So hieß er fortan "Melander".
Er war ein bedeutender Feldherr im Dreißigjährigen
Krieg. Er starb am 17. Mai 1648 in Augsburg an den Folgen der
Verwundungen durch zwei Schüsse, die ihn in der Schlacht
bei Zusmarshausen bei Augsburg getroffen hatten. Bestattet wurde
er in der Fürstengruft der evangelischen Johanneskirche von
Holzappel (früherer Name: Esten) in der Esterau. |
Scheibe
links oben (unter großem Wappenfeld):
Kreuzigungsszene und Maria mit Kind
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Scheibe
rechts oben:
Wappenfelder und Engeldarstellungen
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Mittleres
Feld:
Verschiedenartige Wappen in farbiger Umrahmung
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Unteres
Feld:
Links: Blumendarstellungen Rechts: Wappenfelder
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Mittleres
Kapellenfenster
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Versuchung
Jesu
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Himmelfahrt
Jesu
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Kreuzigungsszene
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Jesus
mit Heiligenschein
und umgebenden Engeln
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Scheibe
links oben:
Im Zentrum ein großes Wappen mit folgender Umschrift:
KATERINA ANDREA SIMHOF DES ELTERN DOCHTER
In den die das Wappen umgebenden kreisförmigen Feldern
wieder christliche Motive, oben rechts z.B. Sankt Georg
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Scheibe
rechts oben, oberes Wappen mit Umschrift:
ANNO 1685 HIERONYMUS FELIX ...
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Mittleres
Fensterfries:
Figürliche biblische Darstellungen und Wappenzier
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Unteres
Feld:
Verschiedene Wappenscheiben mit Umrahmung
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Abschließend
sei gesagt, dass es sich bei den Kapellenfenstern um qualitätsvolle
Glasmalerei in Bleiverglasung handelt, die relativ geschickt aus
verschiedener Herkunft und Zeit zusammengestellt wurde und teilweise
inschriftlich datiert wurde. |
Die
von den Grafen von Leiningen erbaute "Schouwenburch" oder
Schauenburg wird 1197 erstmals erwähnt. Sie verdankt ihren
Namen der Tatsache, dass man von hier aus weit ins Land "schauen"
kann. Der heutige Name "Schaumburg" ist somit sprachlich
irreführend. Um die Jahrhundertwende vom 12. zum 13. Jahrhundert
war die Schaumburg das Zentrum einer gleichnamigen Herrschaft, zu
der neben der Burg die Dörfer Biebrich, Cramberg und Steinsberg
gehörten. Erzherzog Stephan von Österreich ließ
1850 bis 1855 unter Beibehaltung des Burgkerns die Burg nach Plänen
des Architekten und nassauischen Baubeamten Carl Boos zu einem dreiflügeligen
Schloss in englisch-neugotischem Stil umbauen. Vom Turm der Burg
hat man nicht nur einen Blick auf Balduinstein mit der Lahn, sondern
auch auf einige Dörfer, die auf der rechten Lahnseite im Westerwald
liegen. Deutlich zu erkennen sind die Städte Diez und Limburg.
Vom Schlosshof her zu sehen ist ein Standbild des Reichsgrafen Peter
Melander von Holzappel, dessen Witwe 1656 die Schaumburg kaufte.
Das Schloss wechselte oft seinen Besitzer. Die letzten Adligen,
denen es gehörte, waren die Fürsten von Waldeck
- Pyrmont. Wegen des fürstlichen Ambientes finden in der
Schlosskapelle jedes Jahr zahlreiche Trauungen statt, weshalb in
der Schaumburg auch ein Standesamt etabliert wurde.
Copyright
© Wolfgang Jakupka
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