Die Uhr schlägt
"zwölf"
TEMPORA MUTANTUR, NOS ET MUTAMUR IN ILLIS
(Die Zeiten ändern
sich, und wir ändern uns mit ihnen.)
Dietrich
Bonhoeffer spricht in seinem Text "Von guten Mächten"
die Zeiten an.
Der Dichter Eduard Mörike hat sich in seinem Gedicht
am 31. Psalm orientiert.
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Meine
Zeit steht in deinen Händen /
My times are in thy hand
(Psalm 31,16)
"TEMPUS
FUGIT" - Die Zeit entflieht bzw. läuft davon. Dieser kurze
Satz war früher manchmal auf Uhren über oder unter dem
Zifferblatt zu lesen und sollte den, der auf die Uhr sah, an die
Begrenztheit des irdischen Lebens erinnern. Und als Antwort darauf
eignet sich ein Sinnspruch des Horaz:
CARPE DIEM, wörtlich: "Pflücke den Tag!", im
übertragenen Sinn: "Lass den Tag, die Zeit nicht ungenützt
vorübergehen!" Diese Weisheit meint im Sinne des griechischen
Philosophen Epikur
die verfeinerte Kunst das Leben zu genießen, ohne
jedoch Opfer maßloser Begierden zu werden und somit zur
Seelenruhe zu finden.
Auch in der Bibel begegnen
wir diesem Ansinnen die Zeit zu nützen, und zwar in Psalm
90, 9: "Wir
bringen unsere Jahre zu wie ein Geschwätz", d.h.
wir leben zu oberflächlich, zu vordergründig, ohne nach
dem Sinn des Lebens zu fragen. Und in Psalm
90, 12 heißt
es weiter: "Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,
damit wir klug werden." Mit "klug werden" ist hier
nicht an eine elitär ausgerichtete Bildungsoffensive gedacht
wie sie etwa nach dem PISA-Schock durch so genanntes Qualitätsmanagement
angestrebt wird. Nein, es ist folgendes Verhalten gemeint: Wir
sollen nicht an Geld, Ruhm, Macht und Ehre denken -was bei vielen
Menschen leider der Fall ist-, sondern zielgerichtet
und verantwortungsbewusst leben. Wichtig dabei ist es,
auch im Strudel der sich immer schneller drehenden Zeit -und heute
geht es trotz oder gerade wegen des technischen Fortschritts mit
der damit verbundenen Innovations- und Veralterungsrasanz hektischer
denn je zu- noch die Schönheit der Natur wahrzunehmen: die
Wolken am Himmel, Blumen, Tiere, Landschaften und das nicht nur
in der Ferne, sondern vielleicht auch in der unmittelbaren Lebensumwelt,
im nahen Wald, im Vorgarten oder gar in der Grünanlage vor
einer Klinik. Ein anderes Beispiel: In unserer optisch und akustisch
von Reizen überfluteten Welt fällt es den meisten Kindern
und Jugendlichen schwer, länger als 2 - 3 Minuten Musik wirklich
zu hören, sie in sich aufzunehmen und auf sich wirken zu
lassen. In vielen Fällen kennen sie von Kind auf nur durch
Lautsprecher verstärkte, laut dröhnende Musik mit stampfendem
Rhythmus, der aus riesigen Boxen teuerster Stereo-Anlagen kommt
und in Diskotheken zusätzlich noch mit Lichteffekten kombiniert
ist, wobei das Visuelle heute ohnehin schon viel zu dominierend
ist.
Das
alte Olympia - Motto:
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Citius,
altius, fortius
Schneller, höher, stärker
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Beispiele:
schnelleres Internet mit Glasfaser, Raumfahrt usw.
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Um auf das eigentliche
Thema zurückzukommen: Wir haben, ob wir's glauben oder nicht,
weniger wirklich freie Zeit als unsere Vorfahren und müssen
uns ernsthaft fragen: Ticken wir noch richtig? Die Professorin
Marianne Gronemeyer stellt das Zeit-Phänomen
unserer gegenwärtigen Gesellschaft in ihrem Buch "Die
Macht der Bedürfnisse" sehr anschaulich dar:
"Der seiner Daseinsmächtigkeit
beraubte Mensch ist auch seiner Zeitautonomie beraubt. Gelebte
Zeit zerfällt in Beschleunigung und Zeitvertreib. Noch
dazu ist beides passivisch: Man wird beschleunigt und
die Zeit wird einem vertrieben.
Auch das Zeitbedürfnis
kehrt zuletzt seine Absichten gegen sich selbst. Beschleunigung
ist in Wahrheit Zeit raubend. Sie schafft beileibe
keine freie Zeit, sondern führt zur planenden
Durchstöberung noch des letzten unverwalteten Augenblicks
und überführt ihn in die alles verschlingende, tickende
Zeit.
Wie viel Zeit bleibt
übrig, die nicht gemessen und von der Uhr beherrscht
wird? Wie viel Zeit bleibt uns, wenn wir unsere Pflichten
als Produzenten, Konsumenten, Patienten, Klienten, Aus- und
Fortzubildende, Erholungssuchende, Pendler und Bürokraten
unserer 'privaten' Existenz absolviert haben? Je schneller
die Umdrehungen des Lebens werden, desto mehr Zeit wird für
die Erfüllung dieser Pflichten eingesetzt werden müssen;
alles im Dienst der maximalen Ausschöpfung
der Lebensmöglichkeiten, ein gleichwohl vergeblicher
Wettlauf mit der verrinnenden Zeit."
Aus:
M. Gronemeyer, Die Macht der Bedürfnisse - Überfluss
und Knappheit, Primus Verlag, S. 51
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CHANGING
TIMES
In unserer Zeit gibt es nur eine
Konstante, den Wandel.
Zerrinnende Zeit
Salvador Dali malte
hierzu 1931 das Bild "The Persistence of Memory" ("Die Beständigkeit
der Erinnerung").
Das Original-Gemälde hängt
im "Museum of Modern Art", New York.
Auch der Philosoph
Prof. Odo Marquard nimmt in
seinem Buch "Zukunft braucht Herkunft" Bezug auf die Zeit.
Odo
Marquard ist kein Gegner der digitalen Revolution, also
moderner Medien wie Computer/Internet, und sagt, dass der
Mensch keine Angst vor den neuen Informationstechnologien
zu haben brauchte. Er bezeichnet sich selbst als Spielverderber
des Antimodernismus.
Im Vorwort
des o.g. Buches kann man folg. Thesen lesen:
"Der Titel
des vorliegenden Buches lautet >Zukunft braucht Herkunft<;
das verlangt eigentlich formulierungsmäßig
das Gegenstück: Herkunft braucht Zukunft. Dass die
Herkunft Zukunft benötigt, das ist zwar tatsächlich
so. Aber unser Leben ist endlich, also kurz: Unsere
unvermeidlichste Zukunft ist unser Tod. Diese sterblichkeitsbedingte
Kürze unserer Zukunft bindet uns - denn wir können
nicht dauernd neu anfangen - an das, was wir schon waren;
darum bleiben wir überwiegend unsere Herkunft und
wer sie ändern will, trägt die Beweislast: die
Last der Begründung dafür, dass Ändern
hier -im konkreten Fall- gut ist. ... Man kann zwar meinen:
Veränderung ist immer Verbesserung; aber das stimmt
ja nicht. Darum brauchen wir mehr als unsere Zukunft unsere
Herkunft."
Prof. Marquard
stellt gegen Schluss des Buches eine allgemeine
These über den Menschen in der Welt des technologischen
Wandels auf.
"Es ist diese:
Je schneller die Modernisierungen werden, desto unausweichlicher
nötig und wichtig werden die langsamen Menschen.
Denn die neue
Welt kann nicht sein ohne die alten Fertigkeiten. Menschlichkeit
ohne Modernität ist lahm; Modernität ohne Menschlichkeit
ist kalt. Modernität braucht Menschlichkeit, denn
Zukunft braucht Herkunft."
Aus:
Odo Marquard, Zukunft braucht Herkunft (Philosophische
Essays), Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart,
S. 8 + 246
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Schon
lange vor Odo Marquard äußerte sich ein Dichter und
Denker über die Bedeutung der Herkunft, sprich: der Geschichte.
Dies war kein Geringerer als der "Dichterfürst" Johann
Wolfgang von Goethe. An seine Erfahrungen, die er bei
seinem ersten Italien-Aufenthalt -angeregt durch die römische
Antike- machte, schreibt er 1818 im "Westöstlichen Divan":
"Wer
nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren, mag von Tag zu Tage leben."
Damit will er sagen, dass nur die Kenntnis der Geschichte ein
bewusstes Leben ermöglicht.
Auch die biblische
Geschichte kann natürlich zum besseren Verständnis der
Gegenwart beitragen und man stellt immer wieder fest, dass sich
am menschlichen Erleben und Verhalten (Freude/Leid, Missgunst/Neid,
Hass, Mord und Krieg) trotz gewaltiger zivilisatorischer Fortschritte
seit Jahrtausenden nichts geändert hat.
Der Mensch unserer
Zeit verdrängt sowohl die Geschichte als auch die Gegenwart.
Er ist nur noch zukunftsorientiert. Auch durch das Aufgeben von
Traditionen distanzieren wir uns mehr und mehr von der Vergangenheit.
Alles, aber auch wirklich alles soll akzeleriert, beschleunigt
werden, sogar die Schulzeit: möglichst frühe Einschulung,
möglichst frühes Abitur ("Turbo-Abitur").
Da stellen sich die Fragen: Wie viele schaffen es ? Wie viele
bleiben auf der Strecke? Und wie viele haben die früher einmal
selbstverständliche Allgemeinbildung? Nur noch der Super-Mensch,
der alle positiven Schlüsselqualifikationen in sich vereinigt
(Fach-, Sprach-, Medienkompetenz, Zuverlässigkeit, Genauigkeit,
Freundlichkeit, gutes Aussehen und schließlich noch gesundheitliche
Stabilität), ist gefragt, eine aus zahllosen Mengenkreisen
bestehende Schnittmenge. Da könnte doch manchen Zeitgenossen
die Idee des Klonens kommen. In
Dänemark gab es ja kürzlich einen Psychologie-Professor,
der die Meinung vertrat, man solle bei intelligenten Eltern das
Arbeitspensum reduzieren, um einen Anreiz zur Familiengründung
zu geben, während man geistig weniger befähigten
Eltern Prämien für den Verzicht auf Kinder anbieten
müsse. Diese Art von Selektion erinnert allerdings etwas
an unrühmliche vergangene Zeiten.
Nun gibt es noch etwas,
was einen aufhorchen lassen sollte: Multitasking!
Dieser inzwischen auf den Menschen in der Arbeitswelt übertragene
Ausdruck stammt aus der Computertechnologie. Multitasking ist
die Bezeichnung für das scheinbar gleichzeitige Ausführen
mehrerer Programme bzw. Tasks (Aufgaben). Es gibt verschiedene
Arten des Multitaskings. Eine arbeitet z.B. so, dass Hintergrund-Anwendungen
Prozessorzeit zugewiesen bekommen, wenn die Vordergrund-Anwendung
untätig ist und sei es auch nur, dass sie auf eine Tasteneingabe
wartet. Für den Anwender laufen die Tasks nur scheinbar parallel
ab, da seine Zeitempfindung wesentlich langsamer ist als die der
Prozessorgeschwindigkeit. Diesen Sachverhalt versucht man jetzt
auf die menschliche Arbeit zu übertragen. Auch der "faule"
Mensch, der sich bisher immer nur auf eine Arbeit beschränkte,
soll nunmehr ebenfalls mehrere Aufgaben (Tasks) gleichzeitig erledigen,
obwohl das -wie eben beschrieben- selbst der Computer nur scheinbar
vermag. Ein neues Wort für solche Arbeiter gibt es schon:
Simultanten.
Ein noch harmloses Beispiel hierzu: fernsehen und gleichzeitig
telefonieren. Ein
neuer Trend aus den USA ist das "speed
watching", das man damit begründet, dass das
Leben zu kurz sei, um Filme in normaler Geschwindigkeit anzusehen.
Um Zeit zu sparen, werden die Filme mit Hilfe von Browser-Erweiterungen
(Add-ons) bzw. Apps nach einer Eingewöhnungsphase mit doppeltem
Tempo abgespielt. Vom Regisseur oder Drehbuchautor vorgesehene
Pausen gehen dabei natürlich verloren.
Studien,
die sich ja heutzutage großer Beliebtheit erfreuen, haben
ergeben, dass im Endeffekt die "Multitasker" 50 % mehr Zeit benötigten
als diejenigen, die herkömmlich erst die eine, dann die andere
Arbeit erledigten. Na bitte!
Nicht
zuletzt deshalb, weil das Zeitempfinden trügt, hat man das
Chronometer, die Uhr erfunden. Angenehme Urlaubswochen vergehen
(scheinbar) schneller als Arbeitswochen. Kinder warten darauf,
endlich erwachsen zu sein; die Zeit scheint ihnen langsam zu vergehen.
Erwachsene jenseits der 50 haben das Gefühl, dass die Zeit
nur so dahinrast.
Trotz
all dieser negativen Entwicklungen hinsichtlich der Beschleunigung
muss der Mensch versuchen, noch Zeit zur rekreativen Muße
zu finden, um ausspannen zu können; denn durch den permanenten
Stress eines Lebens auf der Überholspur erhöht sich
in der Regel die Mortalität. Die Lebenserwartung vermindert
sich und das will ja keiner, zumindest so lange er noch einigermaßen
fit ist. Oder doch? Möglicherweise die Rentenkassen: Unter
Volldampf arbeiten bis zum Rentenalter und dann tot umfallen.
Sich
Zeit zu nehmen ist eminent wichtig, bei der Kinder-Erziehung wie
auch bei der Beschäftigung mit alten, kranken Menschen. Und
damit tangieren wir gleichzeitig ein heikles Thema: den Sonn-
und Feiertag. Die Abschaffung des Sonntags als arbeitsfreiem Tag
hätte negative Auswirkungen auf den Menschen. Schließlich
ist alleine der Geräuschpegel an Sonn- und Feiertagen im
Freien bei weitem nicht so hoch wie an Werktagen. Es herrscht
eine andere, zumindest in Ansätzen besinnlichere Atmosphäre.
Der Mensch -selbst der, der den Sonntag nicht in christlicher
Hinsicht betrachtet- kann eher zu sich selbst finden und abschalten
als an den übrigen Tagen der Woche. Neben der Arbeitszeit
ist die Zeit der Ruhe und Besinnung, das Silentium, für das
Wohlbefinden dringend notwendig.
"Zeit"
- Wörter
Zeitabschnitt
Zeitabstand
Zeitalter
Zeitangabe
Zeitansage
Zeitarbeit
Zeitaufnahme
Zeitaufwand
Zeitausgleich
Zeitbombe
Zeitdruck
Zeiteinheit
Zeiteinteilung
Zeiterscheinung
Zeitersparnis
Zeitfaktor
Zeitfehler
Zeitfenster
Zeitgefühl
Zeitgeist
Zeitgenosse
Zeitgeschichte
Zeitgeschmack
Zeitgewinn
Zeitlimit
Zeitlupe
Zeitmessung
Zeitnehmer
Zeitnot
Zeitpunkt
Zeitraffer
Zeitraum
Zeitschrift
Zeitung
Zeitverschwendung
Zeitvertrag
Zeitvertreib
Zeitwort
Zeitzeuge
Zeitzone |
Arbeitszeit
Adventszeit
Backzeit
Ferienzeit
Freizeit
Halbzeit
Jahreszeit
Kurzzeit
Langzeit
Lebenszeit
Sommerzeit
Steinzeit
Tageszeit
Teilzeit
Uhrzeit
Urlaubszeit
Vollzeit
Weihnachtszeit
Winterzeit
Gezeiten
Herbstzeitlose
|
zeitgebunden
zeitgemäß
zeitig
zeitkritisch
zeitlebens
zeitlich
zeitlos
zeitnah
zeitraubend
zeitversetzt
zeitweise
rechtzeitig
|
|
Einige
von zahlreichen Aphorismen zum Thema "Zeit"
Dietrich
Bonhoeffer
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Der Herr der
Zeiten ist Gott.
Der Wendepunkt der Zeiten ist Christus. Der rechte Zeitgeist
ist der Heilige Geist.
|
Albert
Einstein
|
Ich
denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug.
|
Montesquieu
|
Wie
schade, dass so wenig Raum ist zwischen der Zeit, wo
man jung, und der, wo man zu alt ist.
|
Ovid
|
Tempora
si fuerint nubila solus eris.
(In
Zeiten, wo Wolken am Himmel sind, wirst du allein sein.)
Vergl.: Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot.
A friend in need is a friend indeed.
|
John
Steinbeck
|
Man
verliert die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen
will.
|
TIME
IS MONEY / ZEIT IST GELD
Multitasking
BIBEL-ZITATE
5.
Mose 4, 32
|
Frage
nach den früheren Zeiten, die vor dir gewesen sind
von dem Tag an,
da Gott den Menschen auf der Erde geschaffen hat.
|
Psalm
90,4
|
Tausend
Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen
ist und wie eine Nachtwache.
|
Psalm
144, 4
|
Ist
doch der Mensch gleich wie nichts; seine Zeit fährt
dahin wie ein Schatten.
|
Pred.
3, 1 - 8
|
Ein
jegliches hat seine Zeit, ...
geboren werden und sterben, ... weinen und lachen, ...
lieben und hassen, ... Streit und Friede.
|
2.
Kol. 4, 18
|
Was
sichtbar ist, das ist zeitlich.
|
Off.
10, 6
|
Es
soll hinfort keine Zeit mehr sein.
|
Die
Menschen von heute sind wie besessen vom Ziel der Selbstverwirklichung
und die Angst, etwas zu versäumen, hat den Tod als stärksten
Widersacher abgelöst.
P.S.
1)Der Zukunftsforscher
Horx sagt vom modernen Menschen, er kaufe sich Zeit und
Aufmerksamkeit, um sich selbst zu entwickeln.
2)Flugzeugindustrie
und Fluggesellschaften haben die Bedeutung des "fliegenden Internets"
erkannt und darauf reagiert. Connexion- und Tenzingsystem machen
es möglich, dass der Datenstrom auch in der Luft nicht abreißt.
Die ohnehin unter Druck stehenden Manager bekommen also auch "im
Himmel" keine Ruhe mehr.
In der Ev. Sonntags-Zeitung vom 28.3.04 schreibt Gert Buttler:
"Als die Maschinen begannen, den Takt des Lebens vorzugeben, war
es mit der Gemütlichkeit vorbei. Seitdem dreht sich das Rad
immer schneller. Die modernste Maschine, der Computerchip, misst
die Zeit nach Nano-Sekunden* - und macht das Leben immer eiliger,
weil die Wirtschafts- und Geldkreisläufe mit zunehmender
Drehzahl rotieren. Ein »erhetzter
Güterwohlstand«, dem als Gegenbild ein »Zeitwohlstand«
entspricht. Zeit gewinnen, so kann man daraus schließen,
hat etwas mit Beschränkung zu tun. Weniger haben (wollen)
- mehr bekommen. Eben: Zeit. Zeit ist Geld, man kann es
auch so sehen."
*
Nano-Sekunde (Abkürzung: ns)
Nano...(griech.) = ein Milliardstel einer Einheit, 10-9
|