Predigt Nr. 4
zu Markus 2, 1 - 12 und einem Nietzsche-Zitat
von Gemeindereferent Gernot Casper,
kath. Kirche Nastätten

 


 

Wir sind so gerne in der freien Natur - warum ?

Der Philosoph Friedrich Nietzsche hat einmal gesagt: "Wir sind so gerne in der freien Natur, weil diese keine Meinung über uns hat."
Vielleicht kennen Sie das Gefühl: Wir fühlen uns wohl, sobald wir uns unbeobachtet wissen. Wir fühlen uns frei, wenn wir uns nicht ständig mühen müssen, es anderen recht zu machen. Es kann furchtbar lähmen, wenn man sehr darauf bedacht ist, irgendwelche Erwartungen zu erfüllen, anstatt sich selbst treu zu sein. Das Kind, das wegen seiner Stimme schon mal ausgelacht wurde und alleine vorsingen muss. Der Junge, der schon beim Gedanken an den Barren weiche Knie bekommt. Wenn andere schlecht von uns denken, kann uns das fertig machen, lähmen. Wahrscheinlich ging es dem jungen Mann so, der gelähmt war und den man zu Jesus brachte. Im Glauben darauf, dass Jesus sogar die Vollmacht hat, Sünden zu vergeben, kommt er wieder auf die Beine. Er durfte erfahren: Gott steht zu mir. Alles, was in meinem Leben schief lief, egal, ob aus eigener oder fremder Schuld - ich darf neue Schritte wagen. Sein Ja zu mir gibt mir das Recht und die Kraft, auf eigenen Füßen zu stehen. Wenn wir dieses Evangelium hören, vielleicht macht es dann auch bei uns "Klick", dass Gott an unserer Seite steht, egal, was andere von uns denken oder von uns erwarten.