Kleinbahn - Lokomotive
© Wolfgang Jakupka

Diese Schmalspur-Lokomotive stand für etliche Jahre als Denkmal in Nastätten. Sie ist inzwischen für einen stattlichen Preis von der Stadt an einen wohlhabenden, von Lokomotiven begeisterten Niederländer verkauft worden, der die von ihm erworbenen Loks wieder restauriert. Nach der Restaurierung soll diese Lok auf einer Schmalspurstrecke in Deutschland wieder zum Einsatz kommen und die Aufschrift "Stadt Nastätten" tragen.


Die Straße, die von Katzenelnbogen nach Dörsdorf führt, heißt im Stadtbereich "Bahnhofstraße" - doch wo ist der zugehörige Bahnhof?-
Wer heute in Katzenelnbogen zum Raiffeisen-Markt fährt und dort einkauft bzw. Benzin tankt, befindet sich auf historischem Boden, denn hier stand einst der Bahnhof der Nassauischen Kleinbahn. Das erklärt auch den Namen der zum Raiffeisenmarkt führenden Straße, nämlich Bahnhof-straße.
Die Nassauische Kleinbahn mit einer Spurweite von einem Meter wurde zwischen 1898 und 1903 erbaut. Die Hauptstrecke verlief von Zollhaus über Katzenelnbogen, Holzhausen und Nastätten bis nach St. Goarshausen, die Nebenstrecke von Nastätten über Braubach bis Oberlahnstein. Sie stellte nur für wenige Jahrzehnte die Verbindung zwischen Aar und Rhein dar. Dass die Bahn überhaupt gebaut wurde, verdankt sie den Bodenschätzen im Raum Katzenelnbogen (Eisenerz, Kalk und Basalt), die zum St. Goarshausener Rheinhafen transportiert wurden, um dort auf Schiffe umgeladen zu werden. Rund um den Haltepunkt Maiblumenley hat es zahlreiche Eisenerzgruben gegeben.
Die Trassenverlegung gestaltete sich wegen des oft unwegsamen Geländes schwierig, sodass die kurvenreiche Strecke in vielen Schleifen teilweise durch äußerst abgelegenes Gebiet (z.B. der Zollgrund oberhalb von Braubach) und Wald fernab der Dörfer verlief, was die Fahrtdauer enorm verlängerte. Auch kam es mehrfach zu Flächenbränden, die durch Funkenflug der Kleinbahn verursacht wurden. Unterhalb von Becheln [Becheln ist eine Exklave der Verbandsgemeinde Bad Ems, Ortsname im Jahr 1255: Bechiln (von Bach)] bedingten Dellen und kleine Seitentäler immer wieder Bogen und Windungen. Die Sohlentiefe des Mühlbachtals zwang schließlich die Bahn, weit auszuholen, sodass sie in einer engen Haarnadelkurve gleich zwei Seitentäler überqueren musste. In direkter Nähe der Haltestelle Zollgrund befand sich das bemerkenswerteste Streckenbauwerk der Kleinbahn, die etwa 8 m hohe Zollgrundüberführung und gleich anschließend der zweistöckige Durchlass des Schinbaches (oben ein Weg, unten der Bach), den die Bahn überquerte. Der Zollgrund mit seinem schluchtartigen Charakter ist sicher der imposanteste Abschnitt der Strecke Nastätten - Braubach gewesen. Würde die Strecke von Braubach nach Becheln noch existieren, wäre sie möglicherweise ein Touristenmagnet des Mittelrheintals. Schon bald nach Fertigstellung aller Streckenabschnitte warben Anliegergemeinden und die Kleinbahn-AG selbst mit Postkarten für ihr Bähnchen. Das folgende Foto dokumentiert die landschaftlichen Gegebenheiten zwischen Becheln und Zollgrund.


Das Traberloch
Von hier oben aus blickte man in die
schauderhafte Tiefe
des Hinterwälderbachtals
Idyllisch - romantisch
oder
unheimlich - gefährlich?


Gebirgsstrecke


vom Haltepunkt Hinterwald

über den Bechelner Grund

und den Zollgrund

zur Blei- und Silberhütte

und zum Braubacher Bahnhof

Sammlung Toni Moritz


Delle in der Nähe des Traberlochs



Kurvenreicher Streckenabschnitt
zwischen Becheln und Zollgrund
In Felswände eingezwängte Trasse


Höchster Punkt der Bahnlinie war Berndroth-Rettert (Waldeslust) mit 430 m über NN.
Der Höhenunterschied zwischen Bogel (360 m) und St. Goarshausen (73 m) betrug 287 m, der zwischen Hinterwald-Bahnhof (390 m) und Braubach (69 m) 321 m. Bei beiden Streckenabschnitten kann man also getrost von Gebirgsstrecken sprechen.
Die Landschaft selbst hat hier einen gebirgigen Charakter, ähnlich wie bei dem in St. Goarshausen endenden Forstbachtal, das wegen des Aussehens auch als Schweizertal bekannt ist.
Die Bahn durchfuhr nicht immer die Dörfer, nach denen die Haltestellen benannt waren. Teilweise waren es größere Entfernungen bis zum jeweiligen Dorf. Von dem Kleinbahn-Haltepunkt Römerkastell dauerte es beispielsweise fünf Minuten, um bis zum Kastell zu laufen. Die Haltestellen Hinterwald und Becheln lagen im Wald und waren von den Ortschaften ca. einen Kilometer entfernt.
Die Nassauische Kleinbahn bot durch ihre zahlreichen Entgleisungen und anderen Missgeschicke den Einwohnern des Einrichs und des Blauen Ländchens immer wieder Gesprächsstoff:
- Am 24. Januar 1900 kippte am Rheinufer in St. Goarshausen eine Lok in den Fluss; Lokführer und Heizer konnten sich aus dem seichten Wasser des Ufers retten.
- 1902 wurde ein aus Nastätten stammender Bremser von der Wiesbadener Strafkammer wegen fahrlässiger Gefährdung eines Eisenbahntransportes im Jahr 1901 zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt, weil er auf der Strecke Hinterwald - Becheln "einen Zug von 5 Wagen, von denen nicht einer eine Bremse führte, formierte und demselben das Abfahrsignal gab". Der Zug war auf der Wasserscheide* ins Schießen gekommen und über das Schlussgleis hinweg ins Feld gefahren. Das Zugpersonal hatte sich nur durch Abspringen in Sicherheit bringen können.
- Am 11.Dezember 1912 stießen an der Maiblumenlai ein mit Kalk beladener und ein Leerzug frontal zusammen, wobei sich die eine Lok auf einen mit Kalk beladenen Güterwagen schob. Lokführer und Heizer wurden schwer verletzt.
- Am 2. Juni 1926 ist in St. Goarshausen beim Rangieren ein aus Nastätten stammender Oberschaffner ums Leben gekommen. Er war zwischen Lok und vorgeschobenes Langholz geraten und dadurch erdrückt worden.
- Am 22. Februar 1936 ereigneten sich in Katzenelnbogen nach einem Rangierfehler gleich zwei Unfälle an einem Tag:


* Die Gegend um den Zollgrund ist ein quellenreiches Gebiet ( Wasserscheide Rhein-Lahn), weshalb es hier mehrere kleine Bäche mit ganz verschiedenen Namen gibt, die in der Tat einer näheren Erklärung bedürfen, was mir Herr Veit als profunder Kenner der Region so erläuterte: Von Hinterwald kommend bis zur Forstmühle heißt die Bach “Hinterwälderbach”, aus dem Zollgrund kommend bis zu dieser Stelle heißt die Bach “Zollbach”. An der Brücke fließt durch das Schinbachviadukt die Schinbach in die Zollbach. An der Forstmühle fließen Zollbach und Hinterwälderbach zusammen und werden ab hier zum Mühlbach. An der Blei- und Silberhütte (BSB) fließt dieser Mühlbach mit dem aus dem Dachsenhäusertal kommenden Mühlbach zusammen, und ab hier heißt er bei den Braubacher Bürgern die "Großbach”, die in den Rheinanlagen in den Rhein mündet. Wirklich kompliziert!
Übrigens hat der durch Nastätten und Miehlen fließende und in Nassau in die Lahn mündende Mühlbach wiederum nichts mit den beiden oben genannten Mühlbächen zu tun.

Exkurs
Für Außenstehende sei gesagt, dass für die einheimischen Braubacher das Nomen oder Substantiv "Bach" feminin (weiblich) ist, also nicht "der Bach", sondern "die Bach". Das ist allerdings nicht nur in Braubach Usus, sondern eigentlich auch im Blauen Ländchen und im Einrich, jedoch nur noch bei den älteren Leuten; die junge dialektfrei erzogene und sprechende Generation wird sich natürlich über diesen Sprachgebrauch wundern oder gar mokieren, wobei ich jedoch als meine persönliche Meinung und Erfahrung ergänzen möchte, dass ein Dialekt zwar eine andere Art der mündlichen Kommunikation darstellt, aber deswegen noch lange nicht minderwertig ist. Der Dialekt ist quasi eine weitere Fremdsprache. Wer sprachbegabt ist, dem fällt es leicht, vom Dialekt auf Hochdeutsch und umgekehrt umzuschalten, und der hat auch keine dadurch bedingten Rechtschreib- oder Grammatikprobleme.

Der Streckenabschnitt von Braubach bis Oberlahnstein wurde schon 1917 wegen Unrentabilität stillgelegt, weil die Staatsbahn parallel dazu verlief. Die Verbindung von Nastätten nach Braubach bestand hingegen bis 1932.
In Braubach selbst überlebte jedoch der Kleinbahnverkehr bis 1977 als Transportmittel von der Blei- und Silberhütte zum Rheinhafen. Seit 1957 fuhren diese Züge allerdings nur noch auf 750 mm - Gleisen, was der ursprünglichen Schmalspur-Pferdebahn der Blei- und Silberhütte entsprach. Das Gleis der Pferdebahn verlief (vom Rhein her kommend gesehen) in voller Länge auf der linken Seite der Oberalleestraße, die Kleinbahn zunächst bis zum durchbrochenen Stadtturm rechts, danach auch wieder links. Da die Kleinbahnstrecke mitten durch die Stadt Braubach verlief, gab es immer wieder Probleme mit dem Straßenverkehr. Gelegentlich kam es sogar vor, dass ein Auto auf dem Gleis parkte, während sich der Zug bereits (in gemächlichem Tempo) näherte und warten musste, bis der Parksünder in sein Fahrzeug gestiegen und weggefahren war. Nostalgie pur - oder?
1952 ist der Personenverkehr zwischen St. Goarshausen und Nastätten, 1953 zwischen Nastätten und Zollhaus eingestellt worden. Der Güterverkehr zwischen Nastätten und St. Goarshausen wurde 1956 aufgegeben, zwischen Nastätten ud Zollhaus 1957. Zwischen Hohlenfels, Mudershausen und Zollhaus wurden bis 1962 noch Steine von der Grube Hibernia und dem Basaltsteinwerk bei Mudershausen transportiert. Der Kleinbahnhof in Zollhaus stand auf der gegenüberliegenden Seite vom Staatsbahnhof Zollhaus, der die Verbindung zwischen Diez und Wiesbaden (Aartalbahn) gewährleistete. Beide Bahnhöfe sind erhalten geblieben.
Am längsten bestand der Güterverkehr auf der Strecke von der Braubacher Silberhütte bis zum Braubacher Kleinbahnhof, nämlich bis zum 30.September 1977. Während in Zollhaus, Holzhausen (Bahnhofshotel mit Kleinbahnagentur, heute Haidegasthof), Nastätten und St. Goarshausen die Kleinbahnhöfe heute noch stehen, musste der Katzenelnbogener Bahnhof dem Raiffeisenmarkt weichen. Von der Strecke nach Braubach steht noch der Miehlener Bahnhof; der ehemalige Dachsenhausener Bahnhof existiert zwar noch, ist aber so umgebaut worden, dass man ihn nicht mehr als solchen erkennt.


Strecke Zollhaus - Nastätten - St. Goarshausen


Bahnhof Zollhaus früher
Verlag Willy Schippers, Wiesbaden


Bahnhof Zollhaus heute



Winziger Gleisrest über den Schliembach in Zollhaus



Große Kehrschleife bei Mudershausen
mit Personenzug in Richtung Zollhaus,
im Hintergrund die Erzseilbahn zum Transport
des bei Mudershausen abgebauten Eisenerzes nach Zollhaus
Foto: Hedwig Herold


Haltestelle Mudershausen,
links unten das Mudershausener Wartehäuschen
Die Wartehäuschen der Kleinbahn waren alle
aus Wellblech.hergestellt.
Links befand sich der Warteraum für die Fahrgäste,
rechts ein abgetrennter Dienstraum.
Sammlung Volker Satony


Ausflugs- bzw. Wanderziel Burg Hohlenfels bei Hahnstätten,
früher auch mit idyllischer Kleinbahnfahrt möglich



In schwerer Kriegszeit ließ der Herr der Hohlenfels mit viel Mühe die zwölf goldenen Apostelbilder der Burgkapelle in der Schlucht hinter der Burg versenken. Nach Kriegsende wollte man sie wieder heraufholen. Der alte Burgherr starb. Die Kunde von dem verborgenen Schatz ging jedoch von Mund zu Mund. Wegen des gefährlichen Abstiegs fand sich aber niemand bereit dazu den Schatz zu bergen, bis eines Tages ein Knappe namens Harald den Mut aufbrachte. Obwohl der neue Burgherr ihn vor den Gefahren warnte, ließ er sich nicht von seinem Plan abbringen, weil der Goldschatz zu verlockend für ihn war. Der Burgherr, der den Knappen an und für sich schätzte, war über dessen Goldgier äußerst enttäuscht. Er wollte ihm nämlich seine Tochter zur Frau geben, und dann hätte er alles, was er zum Leben brauche: Äcker und Wiesen, Wald zur Jagd und den Hohlenfelsbach zum Fischfang.
Aber Harald war von seinem Vorhaben nicht abzubringen. Selbst die eindringliche Warnung der Tochter des Ritters, die er liebte, schlug er in den Wind.
Schließlich setzte er seinen Plan in die Tat um. Mit Seil und Pickel ausgestattet kletterte er die Felswand abwärts. Er klammerte sich an das Seil, glitt hinunter und begann mit der Suche nach dem Goldschatz. Tatsächlich entdeckte er die Apostelbilder in einer Höhle. Er band sie zusammen und versuchte nun mit der schweren Last aufwärts zu klettern. An der Stelle, wo Harald seinen Pickel eingehauen hatte, hatte in der Zwischenzeit eine Maus die Erde weggescharrt, wodurch der Pickel nicht mehr fest in der Felswand saß. Als Harald sich nun mit dem zusätzlichen Gewicht der Bilder an dem Seil aufwärts zog, löste sich plötzlich der Pickel, an dem das Seil befestigt war, und Harald stürzte in die Tiefe, wo er unter der drückenden Last des Goldes eines elenden Todes starb.




Betonbogen auf dem Weg zur Domäne Hohlenfels
Dieser Betonbogen neben der Kleinbahntrasse unterhalb der Burg steht in Zusammenhang mit der ehemaligen Seilbahn. Mit ihm sollte sichergestellt werden, dass den darunter hindurch wandernden oder fahrenden Gästen der Burg Hohlenfels und der Domäne keine Steine aus den Loren auf den Kopf fielen.



Kleinbahn - Trasse unterhalb des Haltepunkts Hohlenfels,
der sich oben links in der Lichtung in Burghöhe befand
Auf dem Foto sieht man rechts zwei Fundamente von Stützen bzw. Umlenkungen einer 1925 erbauten Seilbahn, die nicht lange in Betrieb war. Mit ihr wurde Kalk aus dem Hibernia-Bruch zu dem Zementwerk Mirke nach Zollhaus transportiert.



Haltestelle Hohlenfels auf der Lichtung vor diesem Baum



Ausflügler verlassen den in Richtung Katzenelnbogen stehenden Kleinbahnzug zur Besichtigung der Burg
Am linken Bildrand sichtbar das typische Wellblech-Wartehäuschen
Sammlung Volker Satony


Überführung bzw. Durchlass an der Dachskaute
zwischen Katzenelnbogen und Zollhaus (an der B 274)



Bahnhof Katzenelnbogen
Verlag Peter Marsilius


Gleisfeld mit Wasserturm am linken Bildrand
Foto: Manfred Hofmann, Archiv Helmut Veit


Bahnhof mit Kleinbahn-Bussen
Busverkehr seit 1948
Foto aus "Auf den Spuren der Nassauischen Kleinbahn" / Karlheinz Dauer und Winfried Ott


Wolfgang Jakupka am Katzenelnbogener Bahnhof um 1955
in fastnachtlicher Kostümierung mit Saxofon in der Hand
auf einem Kleinbahnbus sitzend, der gerade betankt wird



Busfahrer Kurt Wagner
vor einem Bus der Nassauischen Kleinbahn
(um 1990)



Zugewachsenes Mini-Viadukt über den Mäusbach
zwischen Mittelfischbach und Katzenelnbogen



Haltepunkt Mittelfischbach
Vereinsausflug
zum 50jährigen Bestehen des Gesangvereins Ober- und Mittelfischbach
Foto aus "Auf den Spuren der Nassauischen Kleinbahn" / Karlheinz Dauer und Winfried Ott


Personenzug in Mittelfischbach
Foto aus "Auf den Spuren der Nassauischen Kleinbahn" / Karlheinz Dauer und Winfried Ott
Bei genauem Hinsehen sieht man auf dem Wagen die Abkürzung NK AG
als Abkürzung für Nassauische Kleinbahn -Aktiengesellschaft



Haltestelle Berndroth - Rettert (Waldeslust)
Foto: Günther Schilp, aus dem Buch "Einsteigen bitte" von Winfried Ott


Berndroth - Rettert (Waldeslust) heute
Ehemalige Haltestelle für die Dörfer Ackerbach, Berndroth und Rettert



Ev. Kirche Rettert
Da im Dorf Rettert selbst kein Haltepunkt der Kleinbahn war,
hier quasi als "Entschädigung" ein Blick in die Retterter Kirche

Beim Überfahren des Fotos mit der Maus erscheint eine Vergrößerung.

Der links zu sehende Engel mit Posaune und Buch (Bibel) in der Hand weist mit dem Posaunenklang auf den kommenden Christus hin und mahnt zur Wachsamkeit.
Der rechts sichtbare Posaunen-Engel hält einen Stab mit 7 Sternen in der Hand.
Das ist ein Bezug auf die Offenbarung des Johannes (Apokalypse),
bei der die Sterne symbolisch für die sieben angeredeten Gemeinden stehen.

Ein größeres Foto des Engels mit Buch ist in diesem Video zu sehen.



Orgel und Schalldeckel der Kanzel
Unter dem Schalldeckel eine Taube als Symbol für den Heiligen Geist,
darüber das Osterlamm mit Siegesfahne
Das Ortswappen von Rettert zeigt ebenfalls ein Osterlamm.



Haidegasthof bei Holzhausen an der Haide
In diesem einstigen Bahnhofshotel befand sich eine Agentur der Nassauischen Kleinbahn, in der man Fahrkarten kaufen konnte. Vor dem Hotel stand wie bei den anderen kleineren Haltepunkten (z.B. Berndroth / Waldeslust oder Mudershausen) ein Wellblech-Häuschen als Unterstellmöglichkeit bei schlechtem Wetter.



Das Römerkastell Holzhausen zur Kleinbahnzeit
Unterhalb des Römerkastells gab es auf der Kleinbahnstrecke zwischen Berndroth-Rettert und Holzhausen einen Haltepunkt (Bedarfshaltestelle), sodass Wanderer nicht unbedingt den längeren Weg von Rettert oder Holzhausen nehmen mussten, sondern eine Abkürzung (ca. 500 m Wegstrecke) hoch zum Kastell wählen konnten.
Verlag Heinrich Hanusch, Katzenelnbogen






* 10. Juni 1832 in Holzhausen an der Haide
† 26. Januar 1891 in Köln

Seine Eltern betrieben Landwirtschaft und hatten eine Gastwirtschaft. In ihrem Haus befand sich auch die Posthalterei des Dorfs. Er besuchte 8 Jahre die Dorfschule und anschließend noch für zwei Jahre die Realschule in Langenschwalbach, dem heutigen Bad Schwalbach. Dann machte er eine Kaufmannslehre und wurde 1853 in Köln Reisender einer Kolonialwarenhandlung, bevor er sich technischen Problemen zuwandte.

Nikolaus August Otto
Er gilt als Erfinder des "Otto"- Motors.



Das Holzhausener Geburtshaus



Ein Blick in das Schaufenster des Museums



Zentralbahnhof Nastätten
mit separater Toilettenanlage im Vordergrund
Foto aus dem Buch "Einsteigen bitte" von Winfried Ott


Bahnhof Nastätten heute (Bahnhofsgaststätte)



Das Nastätter Wahrzeichen im Jahr 1912



Das alte Nastätter Krankenhaus (Kaiser-Wilhelm-Heim), 1950
die heutige Diakoniestation
In diesem Haus erblickte ich das Licht der Welt.
Getauft wurde ich von Pfarrer Wilhelm Mathes.
Verlag Hermann Gasteyer, Nastätten


Die Nastätter Bahnhofstraße
in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts
Müllersche Buchhandlung, Nastätten


Betriebsgelände mit Werkstatt und Lokschuppen
Verlag Wilhelm Werner, Nastätten



Bahnhof Bogel mit Wasserturm
Foto aus dem Buch "Einsteigen bitte" von Winfried Ott


Bahnhof Bogel näher betrachtet
Foto aus der Bogeler Ortschronik


Bahnübergang unterhalb Burg Reichenberg
Rechts die Straße nach Patersberg
Verlag Louis Glaser, Leipzig 1906

Die Burg wurde 1319 von Graf Wilhelm I. von Katzenelnbogen erbaut.

Sie hatte ursprünglich zwei Türme.
Der eine Turm wurde bereits 1814 wegen Einsturzgefahr gesprengt,
1971 stürzte der zweite ein.

In dem ganz unten als Link angebotenen Video zur Nass. Kleinbahn
ist am Ende des Films Burg Reichenberg noch mit Turm zu sehen.


So sieht es heute aus.
Beim Überfahren des Bildes mit der Maus erscheint eine Vergrößerung.



Burg Reichenberg
von der Straße nach Patersberg aus gesehen

Die Trasse wird heute als Radweg genutzt.



Die Ruine Reichenberg von der Höhe her
Bei dem weißen Haus links neben der Burg handelt es sich um das
im Jahr 1880 von Baron Wolfgang von Oettingen erbaute Wohngebäude.


Im Vordergrund die evangelische Kirche



Verlag Gustav Usinger, St. Goarshausen
Ende des Hasenbachtals, Mündung des Bachs in den Rhein
Die Kleinbahn unterquerte die Staatsbahn in einem Tunnel und fuhr am Rheinufer entlang bis zum Kleinbahnhof. Der Tunnel existiert noch; durch ihn führt heute eine Straße (B 274) und auf einer Seite des Tunnels etwas erhöht eine Fußgänger-Unterführung. In Kleinbahnzeiten verlief die Straße oberirdisch und war am Bahnhof der vielbefahrenen Rheinstrecke durch Schranken gesichert. Vor dem Umbau des Tunnels floss neben der Kleinbahnstrecke der Hasenbach noch offen bis zum Rhein.
Aus einer anderen Perspektive als bei dem obigen Bild ist auf diesem Foto etwas links von der Mitte der Staatsbahnhof St. Goarshausen zu sehen. Am rechten Bildrand erkennt man bei genauem Hinsehen das Gleis der am Rheinufer entlang laufenden Kleinbahnstrecke.
Verlag Gustav Usinger, St. Goarshausen



Der heutige Fußgänger- und Straßentunnel
In der ehemaligen Kleinbahn-Unterführung fuhr links die Kleinbahn,
rechts floss der Hasenbach.
Beim Umbau wurde der Tunnel verbreitert und der Hasenbach verrohrt.

In dem ganz unten als Link angebotenen Video zur Nass. Kleinbahn
ist ein vom Rhein her kommender Zug bei der Einfahrt in den Tunnel zu sehen.


Alter Bahnübergang des Staatsbahnhofs St. Goarshausen
Die Schranken existieren noch, sind aber permanent geschlossen.
Bei Rhein-Hochwasser kann der Straßenverkehr aber
über die alte beschrankte Straßenführung umgeleitet werden.



Verlag Bernhard Stephan, Boppard
Das von dem aus Singhofen stammenden Dr. Wilhelm Hofmann 1853 gegründete Institut im Jubiläumsjahr 1903
(Vorläufer des heutigen Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums)

Mit einer Anzeige im "Daheim"- Kalender aus dem Jahr 1907
wirbt der zu dieser Zeit amtierende Schulleiter Prof. Dr. G. Müller so:


Lehr- und Erziehungsanstalt mit dem Lehrplan einer Realschule
und wahlfreiem Latein. ...
Die Anstalt entspricht in ihren Einrichtungen allen modernen Anforderungen.
Sorgfältige Erziehung auf christlicher Grundlage
in Internaten und Familienalumnaten.

Aus der Realschule wurde in der Zwanzigerjahren des 20. Jahrhunderts ein staatlich anerkanntes Gymnasium, das auch von Kindern aus Nastätten und den anderen an der Kleinbahnstrecke liegenden Dörfern oberhalb von St. Goarshausen besucht wurde



Endbahnhof St. Goarshausen um 1903
Foto: Willy Redhardt, Archiv Helmut Veit


Kleinbahnhof St. Goarshausen heute



Der Kleinbahnhof aus einer anderen Perspektive



Rathaus, Hotel Adler, Burg Katz, ev. Kirche, kath. Kirche



Marktplatz mit Gleis auf der Rheinuferstraße
Verlag Gustav Usinger, St. Goarshausen



Sehenswerte Videos zu St. Goar und St. Goarshausen
(teilweise mit interpretierender Musikuntermalung)


Strecke von Nastätten nach Braubach


Kleinbahnstrecke zwischen Nastätten und Miehlen
Verlag M.G. Müller, Nastätten


Bahnhof Miehlen
Neben dem Bahnhofsgebäude befand sich das Bahnhofshotel W. Schild.



Der heute noch stehende Bahnhof Miehlen von vorn gesehen
mit gut erhaltener Verladerampe
Die Wetterseite der Bahnhöfe war mit Schiefer beschlagen.



Der Bahnhof Miehlen von der Gleisseite her gesehen



Haus Schinderhannes am Miehlener Mühlbachufer



Johannes Bückler
* vermutlich 1779 in Miehlen

Er wurde Schinderhannes genannt, weil er in jungen Jahren bei zwei Abdeckern als Lehrling gearbeitet hat. Den Beruf des Abdeckers bezeichnete man auch als Schinder. Er war ein mehrmals festgenommener Räuberhauptmann, dem über 200 Straftaten zur Last gelegt wurden. Am 21. November 1803 wurde er mit 19 Gefolgsleuten in Mainz zum Schafott geführt und mit dem Fallbeil hingerichtet.



Knabsmühle (Ehrlichsmühle) an der Straße nach Hunzel
- Knabsmühle nach dem Namen des früheren Besitzers
- Ehrlichsmühle nach dem oberhalb gelegenen Ehrlichsberg (293m)



Mühlbachbrücke kurz vor Marienfels
(Trasse von Miehlen nach Marienfels)
Reste der alten Mühlbachbrücke aus Bruchsteinen im Hintergrund



Blick von der Trasse vor der Brücke
auf Marienfels mit seiner Kirche



Ehemaliges Bahnhofshotel Gemmerich
an der Straße zwischen Gemmerich und Winterwerb
Im linken Gebäude war das Hotel untergebracht,
im rechten der Mühlen- und Maschinenbau von Eduard Plies



Bahnhof Dachsenhausen
Der Bahnhof steht noch, ist aber zu einem Wohnhaus umgebaut worden.
Foto aus dem Buch "Einsteigen bitte" von Winfried Ott

Der alte Bahndamm am Waldrand von Dachsenhausen
in Richtung Hinterwald
Hier verkehrte die Kleinbahn zwischen 1902 und 1932



Hinterwald von der Trasse Richtung Zollgrund gesehen
Beim Überfahren des Bildes mit der Maus erscheint eine Vergrößerung.



An einer Stelle zwischen zwei Bergkuppen die Marksburg



Bau des Viadukts im Zollgrund
zwischen Becheln und Braubach im Jahr 1901
Für die damalige Zeit eine technische Meisterleistung
Foto aus der Bechelner Ortschronik


Blick auf das gesamte Baugelände
Archiv Helmut Veit


Zollgrundbrücke mit der Sommerwirtschaft "Hof Zollgrund"
Frau Johanna Kemp, Wwe.
Angeboten wurden Kaffee, Milch, Wein und Bier sowie frische Eier
bei billigen Preisen und guter Bedienung.
Archiv Helmut Veit


Schinbach-Durchlass mit sonntäglichen Besuchern (1903)
Archiv Helmut Veit


Viaduktreste heute
Die drei noch zu sehenden Brückenpfeiler von oben her gesehen



Zwei der drei Pfeiler mit Zollbach



Dritter Pfeiler auf der gegenüberliegenden Seite



Viaduktreste heute
Die drei noch zu sehenden Brückenpfeiler von unten her gesehen



Der noch gut erhaltene Schinbach-Durchlass



Blick vom Fußgängerweg auf den Schinbach



Die Trasse auf der Dammkrone über dem Tunnel



Blick von der Trasse nach unten auf den Schinbach
Infolge eines schweren Sturms zahlreiche abgesägte Bäume



Blick durch den Tunnel



Wandergruppe auf dem Weg durch den Fußgängertunnel
Foto: Reimond Heuser


Der Braubacher (Personen-) Bahnhof
Sammlung Toni Moritz


Oberalleestraße zur Zeit der französischen Besatzung (1919)
Die Lokomotive steht in Richtung Blei- und Silberhütte.
Verlag Heinrich Metz, Braubach



Der Braubacher Kleinbahnhof (Gleisseite) mit Lok V 18
Das graue moderne Gebäude hinter dem Bahnhof ist die kath.Kirche.
Sammlung Thomas Beller


Die B 42 überquerender Zug
Rechts im Bild die Straße nach Dachsenhausen und Nastätten.
Sammlung Thomas Beller


Beladener Zug,
der Rohblei-Blöcke zum Einschmelzen und Raffinieren
vom Rheinhafen zur Blei- und Silberhütte transportiert.
Dort wurden nach dem Raffinieren Reinblei-Barren hergestellt.
Sammlung Thomas Beller


Verkehrschaos in der Oberalleestraße
Ruhender, fließender Verkehr und Bahn behindern sich gegenseitig.

Hier sind die Rohblei-Blöcke gut zu erkennen.
Sammlung Thomas Beller


Der Braubacher Bahnhof (Rückseite) vor seinem Abriss

Der Kleinbahnhof stand dort, wo heute die Rettungswache steht
und reichte bis in die Abfahrt von der B42.
Sammlung Toni Moritz


"Gedenktafel" für die Nassauische Kleinbahn in Braubach
gegenüber der katholischen Kirche hinter der Rettungswache

Weitere Texte und Fotos zur Kleinbahn in Braubach



Verlag Ad. Lemb, Braubach
Die Braubacher Blei- und Silberhütte im Jahr 1910
Seit 1691 wurde hier zunächst das in der Umgebung abgebaute Silbererz verarbeitet, bis die Silbervorkommen versiegten. Gezwungenermaßen stellte sich das Werk auf Bleiverarbeitung um. Der im Betrieb anfallende Hüttenrauch wurde über Abgaskanäle auf die Höhe geleitet, was ein erster Versuch des Immissionsschutzes war. Heute ist hier der Recyclingbetrieb "Blei- und Silberhütte Braubach" (BSB) zu finden, der als BSB Recycling GmbH firmiert und Altbatterien verwertet. Daraus entstehen am Standort die Sekundärrohstoffe Blei und Polypropylen. Besonders markant sind die drei hohen Schornsteine auf dem Berg Pankert, die wie ein Denkmal in den Himmel ragen und neben der Marksburg zum zweiten Wahrzeichen der Stadt geworden sind. Auf der Höhe arbeiten noch zwei der drei Schornsteine, die gefilterte Abluft abgeben. Die Blei- und Silberhütte gehört seit 2002 zu den UNESCO - Industriedenkmälern.

Die drei markanten Schlote aus verschiedenen Perspektiven

© BSB/BERZELIUS


Die gesamte Anlage der Blei- und Silberhütte als Luftbild
© BSB/BERZELIUS


Die Schlote von der Höhe oberhalb von Braubach her



Die beiden Braubacher Wahrzeichen auf einen Blick
Industriedenkmal versus Kulturdenkmal



Ein schroffer Gegensatz: Kath. Kirche - Marksburg
Mittelalter und Neuzeit begegnen sich



Stützmauer an der Kleinbahntrasse in Braubach
- ein Relikt aus vergangener Zeit



Die Strecke der DB heute
Oben die Marksburg,
unten rechts die seinerzeit in die Stadtmauer integrierte Barbarakirche



Die Marksburg von der Dachsenhäuser Straße her


DIE STATIONEN DER NASSAUISCHEN KLEINBAHN

Zollhaus - St. Goarshausen
Nastätten - Braubach
Zollhaus Nastätten
Mudershausen Schneidmühle
Hohlenfels Miehlen
Dachskaute Knabs Mühle
Maiblumenlai Marienfels
Allendorf Ehr
Katzenelnbogen Gemmerich
Mittelfischbach Winterwerb
Berndroth - Rettert (Waldeslust) Oberbachheim
Römerkastell Dachsenhausen
Holzhausen a.d. Haide Hinterwald
Martenroth (Neuhof)* Becheln
Nastätten Zollgrund
Niederwallmenach Silberhütte
Bogel Neutor
Reichenberg Braubach
Schmidts Mühle
Lohmühle
Hasenbach - Mühle
St. Goarshausen
* auch Haltestelle für Grebenroth, Schwallschieder Hof und Kloster Gronau

Streckenführung der Nassauischen Kleinbahn


Hier noch ein nostalgisches Bild als Modelleisenbahn
Archiv Helmut Veit


Zur Veranschaulichung des idyllischen Kleinbahnbetriebs hier noch ein Video.
Es handelt sich um einen digitalisierten alten 16 mm - Stummfilm (ca. 1935),
den der St. Goarer Apotheker Wilbert vom Streckenabschnitt St. Goarshausen - Reichenberg machte.



Zur Filmwiedergabe auf das Foto klicken !


Copyright © Wolfgang Jakupka