El Greco
(1541 - 1614)
Heiliger Martin und Bettler
(gemalt um 1598)
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Sankt
Martin
Martin
(Martinus) wurde 316 in Sabaria (auch Savaria), dem in Ungarn
liegenden heutigen Stein am Anger bzw.Szombathely, das in
der Nähe der Grenze zu Österreich liegt, geboren.
Martins Vater war ein aus Pavia (Oberitalien) stammender römischer
Offizier. Er brachte seinen Sohn schon im Alter von 15 Jahren
in der römischen Armee unter. Als Sohn eines römischen
Offiziers war er nach den Bestimmungen Kaiser Diokletians
auch gesetzlich zum Militärdienst verpflichtet. Ab 334
war Martin als Soldat in Amiens stationiert.
Der Legende nach zog Martin an einem kalten Wintertag auf
einem Pferd sitzend mit seiner Legion in der französischen
Stadt Amiens ein. Am Stadttor soll ihn ein halbnackter und
frierender Bettler um eine milde Gabe gebeten haben. Weil
er aber weder Geld noch etwas zu essen bei sich hatte, habe
er sein Schwert gezogen und damit seinen Mantel geteilt und
die eine Mantelhälfte dem vor Kälte zitternden Bettler
zugeworfen.
Als
pflichtbewusster Soldat war Martin recht bald zum Offizier
befördert worden.
Im Jahr 351 wurde er von Bischof Hilarius von Poitiers getauft.
Schon wenig später bat Martin um Entlassung aus dem Armeedienst.
Er wollte nicht mehr miles Caesaris (Soldat des Kaisers) sein,
sondern miles Christi. Erst im Jahr 356 nach 25-jähriger
Dienstzeit wurde ihm die Entlassung gewährt. In der Folgezeit
zog er sich als Einsiedler auf die Insel Gallinara bei Genua
zurück, gab das dortige Eremitendasein aber bald wieder
auf. 361 gründete er in Ligugé das erste Kloster
des Abendlandes. Auch das Kloster Marmoutier (gegründet
375) in der Nähe von Tours geht auf seine Initiative
zurück.
371/372 wählte der Klerus ihn zum neuen Bischof von Tours.
Die Bischofsweihe fand am 4. Juli 372 statt. Auch in diesem
hohen Kirchenamt behielt Martin seinen bescheidenen Lebensstil
bei. Er lehnte das ihm zustehende Bischofshaus ab und wohnte
mit einigen anderen Mönchen vor den Toren der Stadt in
armseligen Holzhütten. Während einer Visite in Candes
starb er dort 81-jährig am 8. November 397 und wurde
am 11. November (
Martinstag) unter großer Anteilnahme der Bevölkerung
in Tours bestattet.
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Die
Teilung des Mantels ist im Zusammenhang mit Mt 25, 35 - 40
zu sehen, wo es heißt:
... Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich bekleidet
Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brüdern,
das habt ihr mir getan.
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Martinslied
aus dem Rheinland
Sankt
Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Ross, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut,
sein Mantel deckt ihn warm und gut.
Im
Schnee saß, im Schnee saß,
im Schnee da saß ein armer Mann,
hatt' Kleider nicht, hatt' Lumpen an.
O helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod.
Sankt
Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin zieht die Zügel an,
das Ross steht still beim armen Mann.
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt
den warmen Mantel unverweilt.
Neben
der oben erwähnten Legende gibt es noch eine, in der
berichtet wird, dass der bescheidene Martinus nicht Bischof
werden wollte und sich deswegen in einem Gänsestall versteckt
hielt. Die Gänse sollen aber durch ihr lautes Geschnatter
das Versteck verraten haben und müssen deshalb seither
für ihren Verrat büßen (Brauchtum der Martinsgänse).
Die Martinsgans war früher der letzte Braten vor dem
sechswöchigen Adventsfasten.
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