Predigt Nr. 7

Freibad Katzenelnbogen

Urlaubszeit

Eine Betrachtung von Pfarrer Reinhold Hoffmann, Rothenberg (Odenwald)

Endlich Urlaub! Raus - aus dem Alltagstrott im Betrieb. Raus - aus "Ich muss noch..."
Frei sein, ungebunden, einfach jeden Tag neu sich treiben lassen, sich überraschen lassen. Aufatmen, Kraft schöpfen,...

Die Urlaubszeit setzt viele Hoffnungen frei, die uns in die Ferne ziehen, weit weg von allem, was sonst unseren Alltag bestimmt. Diese Zeit wird uns gut tun. Fernreisen sind beliebt. Manchmal machen mich jedoch Reiseberichte stutzig. "Wir haben den ganzen Tag am Strand gelegen und gefaulenzt. Mallorca, Ballermann 6, bis in die Morgenstunden gefeiert."

Was aber haben die Menschen von dem Land gesehen, in dem sie waren? Warum fahren Menschen in die Dominikanische Republik? Wollen Sie das Land sehen oder einfach nur eine angenehme Zeit in einem Hotel oder einer Clubanlage? Was reizt an einem Aufenthalt in einem Ferienclub in der Türkei? Was suchen die Menschen in der Ferne?

Manchmal denke ich, es geht wirklich nur um die "Auszeit" in anderer Umgebung, mit anderen Menschen. Das besuchte Land ist in Wirklichkeit egal. Natürlich brauchen wir "Auszeiten", in denen alles anders ist und wir unbekümmert unsere Seele baumeln lassen.

Aber einmal abgesehen davon, was unser Tourismus den Urlaubszielen antut, warum kann uns das nicht auch zu Hause gelingen? Haben Sie neulich den Sonnenuntergang gesehen? Der Himmel war verhangen. Die Sonne selber war gar nicht zu sehen. Dennoch sah der Himmel aus, als ob er brennt. Und aus einigen Wolkenlöchern fiel das Abendlicht ganz sanft auf die Berge, Felder und Wiesen. Die Welt war wie verzaubert.


Die Himmel erzählen die Ehre Gottes
und seiner Hände Werk zeigt an das Firmament.
(Schluss - Chor des 1. Teils der "Schöpfung" von Joseph Haydn)

Abendrot über Klingelbach

Ich gestehe gern, dass mich solche Bilder auch zu Hause meinem Alltag entrücken. Sie lassen mich auch zu Hause aufatmen, weil sie mir hier, zu Hause, von der Herrlichkeit Gottes erzählen, vom Werk seiner Hände, in dem ich ein ganz kleiner Teil eben auch sein darf.