Fürwahr! Er trug unsere Krankheit und
lud auf sich unsere Schmerzen.
(Jesaja 54, 3)
Ach Herr, lass dein lieb' Engelein
an meinem End die Seele mein
in Abrahams Schoß tragen.
Der Leib in seim Schlafkämmerlein
gar sanft ohn alle Qual und Pein
ruh bis zum Jüngsten Tage.
Alsdann vom Tod erwecke
mich,
dass meine Augen sehen dich
in aller Freud, o Gottes Sohn,
mein Heiland und mein Gnadenthron.
Herr Jesu Christ, erhöre mich, erhöre mich.
Ich will dich preisen ewiglich.
Der
Flügelaltar mit zwei feststehenden und vier drehbaren Altarflügeln
aus dem Antoniterkloster von Isenheim im Oberelsass ist zwischen
den Jahren 1512 und 1516 entstanden und trägt die Bezeichnung
"Isenheimer Altar". Er befindet sich heute im Museum Unterlinden
in Colmar und ist das Hauptwerk des bei Aschaffenburg/Würzburg
geborenen und in Halle/Saale gestorbenen Matthias Grünewald.
Auf diesem Altar sind u.a. Geburt, Passion und Auferstehung Christi
dargestellt.
Fast im Zentrum der Kreuzigungsszene sieht man den leidenden Christus,
dessen Finger vor Schmerzen stark verkrampft sind. Links unter dem
Kreuz sehen wir drei Personen: die weiß gekleidete, ohnmächtig
werdende Maria (Jesu Mutter), die von dem Jünger Johannes aufgefangen
und gestützt wird und die in ihrer Verzweiflung mit erhobenen
Armen und verschränkten Fingern knieend betende und zum Gekreuzigten
aufblickende Maria Magdalena, vor der ein Salbgefäß steht.
Rechts vom Kreuz befindet sich nur eine Person: Johannes der Täufer
als Wegbereiter Christi. In seiner linken Hand hält er das
Alte Testament und mit dem Zeigefinger der rechten Hand weist er
auf Jesus als der Grundlage für das Neue Testament. Vor seinem
rechten Bein erkennt man noch ein Lamm, das ein Kreuz trägt
und dessen Blut in einen Kelch fließt. Zwischen seiner erhobenen
rechten Hand und seinem Kopf steht rot geschrieben: Illum oportet
crescere me autem minui (Er muss wachsen, ich aber muss kleiner
werden).
LUCAS CRANACH
Der predigende und auf den Gekreuzigten zeigende Martin Luther
Predella des Cranach-Altars der Stadtkirche St. Marien
in Wittenberg (Ausschnitt)
wikimedia
- Torsten Schleese
Dietrich
Buxtehude
(1637 - 1707)
Membra Jesu nostri patientis sanctissima
(Die allerheiligsten Gliedmaßen unseres leidenden Jesus)
Alt-Arie aus der siebten Kantate (ad faciem) des Passionskantaten-Zyklus
Dum
me mori est necesse,
Noli mihi tunc deesse,
In tremenda mortis hora
Veni, Iesu, absque mora
Tuere me et libera.
Wenn
ich einmal sterben muss,
dann lass mich nicht im Stich,
in der angstvollen Stunde meines Todes
komm, Jesus, ohne zu zögern,
schütze mich und mache mich frei.
Passionsblume
(Passiflora)
Die Passionsblume
ist eine Kletterpflanze, die mit ihrem dünnen Stängel
bis zu fünf Meter hoch wird. Als Heilpflanze besitzt sie angstlösende
und beruhigende Eigenschaften.
Den Namen "Passionsblume" trägt sie deshalb, weil
die Blüte drei (dunkelbraune) Narben aufweist, die wie Nägel
aussehen. Der purpurrote Kranz erinnert an die Dornenkrone, und
die fünf (grünen) Staubblätter stehen für die
Wundmale.