Die Globalisierungsfalle
(Untertitel: Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand)

der Autoren Hans-Peter Martin und Harald Schumann

Rowohlt Verlag

 

Aus dem Klappentext des Buches:

 

"Drei aufwühlende Tage in San Francisco, Ende September 1995: Die Macht-Elite der Welt, 500 führende Politiker, Konzernchefs und Wissenschaftler, diskutiert hinter verschlossenen Türen das 21. Jahrhundert. Die Einschätzung der Weltenlenker ist verheerend: Nur noch ein Fünftel aller Arbeitskräfte werde in Zukunft benötigt. Der überwältigende Rest -80 Prozent- müsse mit "tittytainment" bei Laune gehalten werden, einer Mischung aus Entertainment und Ernährung am Busen ("tits") der wenigen Produktiven.
Mit beängstigender Geschwindigkeit nähern sich die bisherigen Wohlstandsländer dieser Schreckensvision: Allein in Deutschland finden mehr als sechs Millionen Arbeitswillige keine feste Anstellung. Kein Job scheint mehr sicher, nach den Fabrikarbeitern bei VW, Philips oder Olivetti bangen in Europa jetzt Millionen Ingenieure, Bankangestellte, Telekombeschäftigte und sogar Computerspezialisten um ihre Arbeitsplätze. Allerorten ist die Klage zu hören: China, Indien und Europas Oststaaten seien mit ihren Billigstlöhnen die neuen Konkurrenten am Weltmarkt, man müsse sich an ihnen orientieren.

Die Wucht der Globalisierung eint die Welt, doch gleichzeitig zerfällt diese eine Welt. Wie Anarchisten des 21. Jahrhunderts setzen Manager milliardenschwere Investmentfonds und Weltkonzerne die Nationalstaaten matt. Dabei treiben Politiker die Deregulierung immer schneller voran und halten sich dennoch -wie die Wirtschaftsführer- nur für Getriebene der brutalen Dynamik.

Das Ergebnis sind immer neue Sparprogramme und Massenkündigungen. Länder wie Brasilien steigen zum Weltmodell auf: Die Reichen ziehen sich in Ghettos zurück, der Großteil der Bevölkerung bangt um seine Existenz. Gleichzeitig ist es für viele Wohlstandsbürger so bequem geworden, auf den Weltuntergang zu warten.

Das Tempo der Globalisierung überfordert alle. Verunsicherte Bürger suchen ihr Heil in Abgrenzung und Abspaltung. Vor dem eiskalten Effizienzwettlauf fliehen sie hin  zur vermeintlichen Wärme moderner radikaler Verführer..."

 

RFID
(RADIO FREQUENCY IDENTIFICATION)
Den Strichcode kennen Sie. Doch bald ist er Schnee von gestern. RFID  kommt! Auf jedes Produkt wird ein kleiner Chip aufgeklebt, der die Produktdaten an die Kasse sendet. Waren auf ein Band legen? Nicht mehr nötig! Warteschlangen an Kassen? Das gehört der Vergangenheit an! Kaufhausdiebstahl? Viel schwerer als heute!
Noch hindert der Chippreis einen flächendeckenden Einsatz. Zwar sank er inzwischen von 50 ct auf 15 ct, doch bei Billigprodukten ist auch dies noch zu viel. Experten rechnen mit einem generellen Einsatz bei Chippreisen um 5 ct.-

Aber auch Nachteile sind unverkennbar: Einfache Arbeitsplätze (Kassierer, Inventurarbeiter usw.) entfallen. Bei einem Einkaufsbummel kann das Kaufverhalten nachverfolgt werden. So "sieht" z.B. Aldi, was in der benachbarten Lidl-Filiale gekauft wurde.

Quelle: Forum E vom 13. April 2005, S. 29